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Strafen im OCR

Strafen im OCR

Heute besprechen wir ein wichtiges Thema, das immer in Foren und an Eventtagen für viel Diskussion sorgt: Strafen und ausgelassene Hindernisse. Wir regen uns immer wieder über Personen auf, die sich Medaillen erschummeln, indem sie Hindernisse auslassen, abkürzen und keine Strafen absolvieren

Spartan Race hat nach dem Rennen in Kaprun die Burpees mittels Kamera überwacht und die Ergebnisse veröffentlicht. Wurden keine Burpees oder zu wenig gemacht, gab es nachträgliche, fette Zeitstrafen. Wir finden, dass das ein erster und wichtiger Schritt zur Professionalisierung des OCRs sind. https://www.maxfunsports.com/files/timing/results/penalties-weu-a.pdf

Warum gibt es Strafen überhaupt?

Strafen, oder auch Penalty, haben folgenden Hintergrund: Was macht Hindernisläufe so besonders? Genau, Hindernisse. Einige sind aber sehr Kraftraubend und kosten vorallem viel Zeit. Besonders Elite Athleten können mit einer guten Technik an bestimmten technischen Hindernissen viel Zeit gutmachen. Hier ist die Versuchung für einige Athleten scheinbar zu groß, ein Hindernis nicht zu absolvieren, um sich einen Kraft- und Zeitvorteil zu erschummeln. Wir können diese Einstellung nicht nachvollziehen, dennoch sind Strafen für uns sinnvoll und berechtigt.

Was sollten Strafen bewirken?

Klar, die Strafe sollte länger dauern und Kraft kostender sein, als das Hindernis zu machen. Ansonsten ist ein Athlet, der jedes Hindernis absolviert, im Nachteil. Somit wäre die Versuchung, ein Hindernis nicht zu machen und direkt die Strafe anzutreten, viel zu groß. Die Strafe sollte also wirklich eine Bestrafung sein und nicht eine Option.

Was für Strafen gibt es?

Die wohl bekannteste Strafe im OCR: 30 Burpees wie beim Spartan Race! Spartan möchte den OCR olympisch machen. Besonders hierfür bedarf es an Standartisierungen. 30 Burpees sind nunmal anstrengend und dauern eine Weile. Dennoch kann man diese speziell trainieren und sich somit einen Kraft- und Zeitvorteil erschummeln. Die Kritik hieran ist von einigen Athleten, dass Sportler, die das Hindernis kurz vor der Glocke nicht schaffen, viel mehr Zeit und Kraft in ein Hindernis gesteckt haben als solche, die direkt die Strafe wählen. Das stimmt grundsätzlich, aber eine Einteilung in Zonen führt zu undurchschaubaren Szenarien für die Marshalls. Demnach ist der Grundgedanke von Spartan in Ordnung.

OCR Series hat für jedes Hindernis andere Strafen. So gibt es Carries, Battle Ropes und sonstige Zeit- und Kraftintensive Strafen. Der Hintergedanke hierbei ist, die Alternative zu technischen Hindernissen, wie Low Rig oder Ice Axe, definitiv schwerer und kräftezehrender zu gestalten. Der Nachteil ist möglicherweise die undurchsichte Strafenpolitik. Welches Hindernis hat welche Strafe? Sehr verwirrend für die Sportler.
Beim World’s Toughest Mudder gab es Mendatory Hindernisse, also jene, die aufjedenfall geschafft werden müssen. Andere Hindernisse hatten lange Penalty Laufrunden.
Bei der EM und WM wird folgender Ansatz gewählt: Du MUSST jedes Hindernis schaffen. Jeder Teilnehmer hat ein Armband aus Papier. Schaffst du ein Hindernis nicht, musst du es erneut versuchen. Wann, darfst du dir selbst aussuchen. Du könntest durchaus ein paar Minuten durchatmen, was aber nicht empfehlenswert ist, wenn du eine Topplatzierung schaffen möchtest. Gibst du auf, schneidet der Marshall dein Band ab und du bist raus aus der Wertung. Hier gibt es die Kritik, dass Teilnehmer Armbänder unter Uhren oder Ärmel verstecken, an den Hindernissen sagen, sie hätten kein Armband mehr, am Hindernis vorbeigehen und Kraft sowie Zeit einsparen.

Andere Veranstalter, besonders Fun und Familienläufe, haben oftmals keine Strafen. Hier steht Teamgeist und Teamwork im Vordergrund. Die Teilnahme ist oftmals Herausforderung genug. Hohe Strafen schrecken das Teilnehmerfeld ab. Allerdings ist jeder Veranstalter von Teilnehmern angewiesen, da kein Event sich durch die Elite finanziell trägt.

Unsere Meinung: Im Freizeitbereich schrecken Strafen einige Teilnehmer ab. Dennoch finden wir, dass jeder Teilnehmer so viel Ehrgeiz haben sollte, jedes Hindernis zu schaffen oder zumindest zu versuchen. Schafft er es nicht, macht man eben ein paar Burpees oder Liegestütze oder was auch immer. Viele sind sowieso im Team unterwegs und müssen nach einem Hindernis warten. Dann nutz doch die Zeit effektiv, ein paar Burpees zu machen. Es müssen ja nicht die von Spartan geforderten 30 sein, mach halt 10. Aber mach einfach welche. Wir würden uns keine Medaille an die Wand hängen, die wir nicht verdient haben. Dennoch muss ein Event finanziell getragen werden, das passiert nunmal durch die breite Masse. Deswegen ist der Anreiz für Veranstalter hier einzugreifen sehr gering.

Strafen im Elitebereich

Wir verstehen nicht, wie sich Sportler einfach Platzierungen erschummeln. Wir finden: Hast du Schwächen und hat es nicht gereicht, dann musst du dein Training, die Erholung oder Ernährung verbessern. Außerdem solltest du dir eingestehen, dass es Sportler gibt, die zum jetzigen Zeitpunkt besser sind. Und das ist gut so: Denn so hast du Vorbilder, an denen du siehst, was möglich ist! Verbesser dich und schlag sie im nächsten Event. Die Erfahrung zeigt aber leider, dass es Sportler gibt, die anders denken und zu illegalen Mitteln greifen. Einige Dopen, andere versuchen eben Strafen aus dem Weg zu gehen.

Wir finden es gut, dass Spartan im Wettkampfbereich hart durchgreift und anfängt zu kontrollieren. Wir finden allerdings, dass im OCR der perfekte Alleskönner gesucht wird und unterstützen deshalb den Ansatz der EM und WM.

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