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„Back To the Roots“ – Interview mit Tough Mudder Deutschland

"Back To The Roots"

Interview mit Tough Mudder Deutschland

Wie du sicherlich weißt, sind wir mit Tough Mudder sehr verbunden, da das ganze unser Einstieg in den OCR war. Dies gilt auch bestimmt für viele andere. Da Tough Mudder mehr eine Herausforderung ist und viele Hindernisse eher mental Herausfordern, lockt das Event tausende Teilnehmer an und ist als Einstiegs-, Spaß- und Teamevent nicht wegzudenken aus dem OCR. Wir wollen einmal die großen OCR Anbieter vorstellen. Hierzu haben wir Tough Mudder Deutschland eingeladen, Rede und Antwort zu stehen. Stellvertretend für Tough Mudder Deutschland sprechen mit uns im Interview Laura, die Marketing, Presse- und Social Media Beauftragte von Tough Mudder, sowie Oliver, Kurs- und Hindernisplaner.

Der Übersichtlichkeit halber, wird nicht gekennzeichnet, ob Olli oder Laura auf die Frage antworten. Es handelt sich um eine grobe Zusammenfassung unseres Gesprächs. Für den genauen Wortlaut hör dir gern unsere CrossCast Episode an!

Ja, Ich hatte über Nacht die Streckenleitung. Die Planung war top, ich habe viel positives Feedback bekommen. Ich kann aber nur aus der Organisationssicht sprechen, nicht aus Sicht der Läufer. Von uns aber riesen Respekt an den Gewinner und die Leistung aller Teilnehmer.

Wie seid ihr zu Tough Mudder gekommen?

Oliver: Ich komme aus der Eventplanung, aber aus der Skateboardszene. Tough Mudder war mir ein Begriff, hab mich dann beworben und bekam den Job.
Laura: Ich habe die Stellenanzeige gesehen, wollte immer mal einen Laufen. Aber habe nie einen gefunden, der mitlaufen wollte. Da Tough Mudder eine starke Marke ist, habe ich mich einfach beworben.

Seid ihr selbst auch schonmal einen Tough Mudder gelaufen?

Ja na klar!

Welches ist euer Lieblingshindernis?

Wir haben uns eindeutig auf „Leap of Faith“ geeinigt – Das ist ein neues Hindernis. Es ist nicht zu schwer, hat aber eine Herausforderung und was zum Klettern. All Time Favorites sind Block Ness Monster und Arctic Enema. Und alles mit Strom. (Wir konnten an dieser Stelle leider nicht herausfinden, ob die Freude am Strom möglicherweise mit einem Nippelpiercing zusammenhängt ; – )).

Was ist Tough Mudder?

Tough Mudder ist ein Teamevent. Hier kann man gemeinsam mit seinen Freunden, dem Alltag entfliehen. Einfach rauskommen von zu Hause und im Schlamm toben. Das Teamerlebnis und der Zusammenhalt steht im Vordergrund. Deswegen messen wir auch keine Zeit, es geht nicht darum, sich zu messen oder eine Bestleistung zu erzielen.Einzig das Team und das Erlebnis stehen im Vordergrund. Dieses Jahr wird aus Full und Half Tough Mudder 5K und Tough Mudder Classic. 5K sind 5 Kilometer mit 10-12 Hindernissen. Das ganze ist die Einsteigervariante mit etwas entschärften Hindernissen, also ohne Eiswasser und Strom. Tough Mudder Classic sind 14-16 Kilometer mit mindesten 25 Hindernissen. Es geht bei Tough Mudder nicht darum, alle Hindernisse zu schaffen, sondern um das Erlebnis. Dieses Jahr gibt es in Deutschland 4 Events. Die erste Startwelle ist die Tougher Welle, hier gibt es für alle, die etwas mehr Herausforderung wollen, Zeitmessung und eine Medaille.

Hier geht’s zu unserem Beitrag über neue Hindernisse und alle Änderungen bei Tough Mudder

Woran liegt es, dass Tough Mudder die Preisgelder gestrichen hat?

Wir sind Back to the Roots. Tough Mudder hat als Teamevent angefangen. Es ging schon immer um die Herausforderung. Der Wettkampf stand nie im Vordergrund, deswegen war das Preisgeld auch nicht notwendig. Das sollte nicht der Anreiz sein.

Wie seid ihr auf die Idee mit den 2 Loops gekommen?

Wir haben hier im Headquarter verschiedene Räume, die nach Hindernissen benannt wurden. Außer ein Raum, das ist der „2-Loop-Raum“. Einfach weil wir uns daran erinnern wollen, dass wir neue Sachen testen und ausprobieren wollen, aber uns auch Fehler eingestehen müssen. Wir wollen uns natürlich verbessern. Wir haben vor der letzen Saison spontan keine Fehler an der 2-Loop Idee gesehen. Dies hat sich dann schnell geändert und wir haben sie bereits am Ende der letzten Saison abgeschafft.

Was ist bei der Wahl des Eventgelände wichtig?

Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle. Leider können wir nicht nur nach der Optik und Schönheit gehen. Es geht halt leider auch darum, wem und wievielen Leuten die Grundstücke gehören. Wir müssen uns eben auch mit allen Parteien einigen. Berge und Wasser sind immer schön. Vorallem Wasser ist besonders wichtig, da die feuchte Füllung der Becken ja irgendwo herkommen muss.

Wie lange baut ihr an einem Event?

5 Wochen. Hier fangen unsere Partner an Löcher zu buddeln und Wände aufzustellen. Wir vom TMHQ beginnen eine Woche vor dem Event, das Mudder Village aufzubauen und die Strecke abzustecken.

Und wie lange baut ihr das Ganze ab?

So ungefähr 2 Wochen. Die Strecke selbst ist eigentlich schon am Sonntagabend abgebaut. Der Abbau der Hindernisse dauert zwei Wochen. Wir machen ja auch Löcher wieder zu und müssen Erdschichten in der richtigen Reihenfolge in die Löcher zurück füllen.

Beschäftigt ihr euch mit Umweltschutz, wie zum Beispiel der Abschaffung der Plastikbecher?

Selbstverständlich. In der UK sind wir von Plastikflaschen auf Container umgestiegen. In Deutschland gibt es hier Regularien. Dieses Jahr schaffen wir das leider nicht. Nächstes Jahr wird da aufjedenfall was passieren.

Worauf muss man beim Hindernisbau achten?

Wir richten uns bei der Breite der Hindernisse ganz nach den Teilnehmerzahlen. Die Natur soll nur so wenig beschädigt werden wie möglich. Wichtig ist auch der Untergrund. Die großen Hindernisse können natürlich nicht an einem Berg stehen. Die Naturschutzbehörde muss das ganze genehmigen, der TÜV muss die großen Hindernisse abnehmen. Leider kann ich mich da nicht komplett kreativ austoben, sondern auf viele Interessen, auch die der Teilnehmer, achten.

Müsst ihr Hindernisse während des Laufes oder im Nachgang anpassen?

Nach jedem Event haben wir eine Feedbackliste. Hierzu gehört auch die Liste der medizinischen Versorgung. Gibt es zu viele Verletzungen an einem Hindernis, wird es angepasst. So wie die Gummimatten beim Everest. The Gauntlet wurde bereits dreimal angepasst, und es gab noch nicht ein deutsches Event. Stand jetzt kann ich dir nicht versprechen, wie das Hindernis in NRW aussehen wird. Neue Hindernisse sind natürlich auch immer ein Test, wir passen das natürlich dann an.

Bekommt ihr Unterstützung aus zum Beispiel Amerika?

Wir suchen uns zum Aufbauen lokale Firmen. Wir kommunizieren aber mit den anderen Ländern. Das Tough Mudder UK Team sitzt zum Beispiel im Büro direkt neben uns.

Wie entstehen Hindernisse?

Die Idee kommt irgendwo her. Von Uns selber oder auch von Teilnehmern. Wir bewerten das ganze nach bestimmten Kriterien. Es muss natürlich auch massentauglich sein, da 300 Läufer gleichzeitig über ein Event stolpern und nicht nur ein Läufer, wie zum Beispiel bei Ninja Warrior. Wir hatten jetzt den Alpha Test, das Obstacle Lab und der letzte Test ist dann der World’s Toughest Mudder. Wir haben auch im Büro ein Board, an dem alle Ihre Ideen aufzeichnen können.

Worauf legt ihr den Fokus bei den Hindernissen?

Eindeutig Teamwork. Es geht um den Zusammenhalt bei Tough Mudder, deswegen wollen wir viele Teamwork Hindernisse haben. Natürlich gibt es auch einige Hindernisse, die den Einzelnen fordern. Generell wollen wir uns breit gefächert aufstellen.

Was hat man bei euch für Möglichkeiten zu helfen?

Wenn ihr helfen wollt: Bitte! Kommt vorbei! Wir haben dieses Jahr auch schon Volunteer Schichten während des Aufbaus, das ist sehr interessant für Event Management Studenten. Der Spaß auf der Strecke, gemeinsam mit den Läufern, ist der Wahnsinn. Man bekommt unglaublich viele Umarmungen und erlebt diesen besonderen Spirit. Ihr bekommt natürlich einen Lauf komplett kostenlos. Es gibt auch Verpflegung während des Tages. Jeder hat natürlich auch einen Ansprechpartner.

Welcher Job ist hier am beliebtesten?

Alles auf der Strecke ist immer schnell weg. Wir haben die Garderobe abgeändert, damit nicht mehr so viele Leute gebraucht werden. Wir selbst springen natürlich auch überall ein. Besonders cool ist das Mudder Experience. Das ist wie Russisch Roulette. Man weiß nie, wo man gerade landet, sondern wird immer eingesetzt, wo man gebraucht wird und Not am Mann ist. Das Beste: Ihr bekommt für diesen Posten sogar zwei Freistarts.

Wie viele arbeiten am Eventwochenende?

Mit der Crew, dem Aufbauteam und den Volunteers sind es bestimmt um die 400 Leute.

Wie viele Teilnehmer habt ihr?

In NRW haben wir etwa 14.000 Anmeldungen. In Berlin findet unser kleinstes Event statt, mit etwa 9.000 Muddern.

Ist das der Grund, warum der Europe’s Toughest Mudder in Berlin abgeschafft wurde?

Da letztes Jahr viel falsch gelaufen ist, wollen wir uns erstmal neu ausrichten und back to the Roots gehen. Wenn das alles wieder funktioniert, werden wir auch wieder über ein deutsches Europe’s Toughest Mudder nachdenken.

Hier geht’s zu unserem Beitrag über den ETM 2018 in Berlin

Was war die beste Kritik und das beste Lob?

Beste Kritik: Eine Firma hat sich angemeldet und sich im Nachgang beschwert, dass sie kein eigenes Dixiklo bekommen haben. Beim Lob ist das schwer zu sagen. Hier entstehen immer unglaublich coole Geschichten. Bei Cage Crawl hat eine Teilnehmerin ihr Team verloren, ein anderes Team hat sie dann aufgenommen und den Lauf mit ihr beendet. Das fand sie so cool, dass sie sich bei uns bedankt hat. Von diesen Geschichten und dem Teamwork lebt Tough Mudder. Bei der Umfrage nach dem Event könnt ihr auch gerne eure Geschichte erzählen. Das macht schon Spaß.

Wie ist das Mudder Village und die Verpflegung?

Wir haben hier aufgestockt. Es gibt einen DJ Tower, eine Kletterwand, das Human Hamster Wheel, Tire Flip… Hier könnt ihr schön verweilen und euer Finisher Bier genießen.

Muss ich alle Hindernisse schaffen und durchgehend laufen?

Tough Mudder ist deine Herausforderung. Nichts ist ein Muss. Du sollst deine eigenen Grenzen erfahren und austesten. Vor allem sich im Team motivieren. Jeder muss sich die Herausforderung selbst definieren. Es ist weniger ein Rennen, sondern wirklich eine Herausforderung. Man wird auch nicht unter Druck gesetzt zu laufen. Bei der Tougher Welle gibt es selbstverständlich einige Regeln, wir wollen uns aber garnicht mit den anderen Eliteevents messen. Tough Mudder macht dieses Teamflair so besonders, das wollen wir wiederaufleben lassen.

Warum habt ihr doch Medaillen?

Wir haben uns lange gegen Medaillen gewährt, weil das ja alle machen. Aber unser Tough Mudder Swag sollte erweitert werden, deswegen bekommen die Tougher/ Toughest Läufer auch eine Medaille und nicht einfach nur ein weiteres Stirnband.

Was habe ich von dem Legionärsprogramm?

Wir haben den Status verändert. Es gibt nichts mehr exklusiv für Legionäre. Wir haben dafür Level Up Lanes. Jeder kann sich an den Hindernissen selbst aussuchen, wie groß die eigene Herausforderung sein soll. So kann sich auch jeder selbst steigern.

Wie läuft das mit den Wartezeiten bei den Level Up Lanes?

Ich habe euren Podcast gehört und kenne eure Prognose mit den Staus. In England hatten wir das aber tatsächlich gar nicht. Die Level up Lanes haben zusammen genau die gleiche Breite wie die normale Lane. Die Leute teilen sich sehr gut auf und schätzen sich gut ein. Der Ansatz hat gut funktioniert. Beim Everest wird es sogar drei Varianten geben.

Was ratet ihr jemandem, der einen Tough Mudder machen will?

Einfach machen, einfach trauen. Ich schaffe selbst die Läufe nicht alleine, aber jeder hilft jedem. So sind die Läufe wirklich gut machbar. Das Gefühl danach ist unbeschreiblich. Es geht ja nur darum, sich selbst heruaszufordern. Man sollte vorher vielleicht mal gelaufen sein.

Wie kann ich sparen?

Guckt immer mal auf unserer Website vorbei oder meldet euch für den Newsletter an. Ansonsten könnt ihr als Volunteer teilnehmen und einen Lauf gratis machen.

Besonders cool: Die beiden sind treue Hörer unseres Podcasts, das freut uns natürlich sehr. Danke dafür und danke für das Interview.

Oliver und Laura haben uns eingeladen, bereits Freitag den Kurs anzugucken und die Hindernisse zu testen. Dieser Einladung kommen wir sehr gerne nach und versorgen dich mit exklusiven Einblicken vor dem eigentlichen Lauf am Samstag.


Wir sehen uns hoffentlich in Norddeutschland im Schlamm!


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