OCR Series Marathon Amsterdam 2019
Wir haben es endlich gemacht: Die erste Teilnahme an der OCR Series. Wie du weißt, sind wir etwas bekloppt und übertreiben ganz gerne. Also war für uns direkt klar: Das erste mal OCR Series muss auch der OCR Marathon sein. Die Wettkampfserie hat etwas andere Regeln als der normale Iron Viking. Es gibt Hindernisse, wie zum Beispiel die Quarter Pipe, die geschafft werden MÜSSEN! Hierfür hat man so viele Versuche frei, wie man eben benötigt. Hauptsache man bleibt in der Cut Off Zeit. Die Beast Runde musste nach 3:30 Stunden geschafft sein, insgesamt lag die Cut Off bei 7 Stunden. Außerdem gibt es Hindernisse mit Penalties. Aber es handelt sich in der Regel nicht um 10 Burpees, sondern um spezielle Strafen, je nach Hindernis. So musst du zum Beispiel eine Minute die Battle Ropes schwingen, eine Minute Burpees machen oder eine Strafrunde laufen. Die Marshalls erklären dir dabei, was zu tun ist. Dadurch ist der OCR Marathon nochmal eine Spur heftiger, als der normale Iron Viking. Was auch wichtig ist: Du darfst keine Hilfe von anderen Läufern annehmen. So darf dir also niemand auf die Walhalla Steps, über die Mauern oder an der Quarter Pipe helfen. Um die Cut Off trotz des normalen Events zu schaffen, bekommst du durch die Marshalls Vorrang an allen Hindernissen. Wie wir abgeschnitten haben, können wir leider noch nicht sagen. Heute, am Dienstag nach dem Event, sind erst die Ergebnisse der ersten drei Läuferinnen und Läufer draußen. Der Erstplatzierte hat den knapp 44km langen Kurs mit über 1600 Höhenmetern und 100+ Hindernissen in unter 4 Stunden gerockt! Riesen Respekt von uns an dieser Stelle. Chris hat 5:35 Stunden gebraucht.
Das erwartet Dich
Anreise und Parken
Das Eventgelände lag zwischen Haarlem und den Niederlanden. Zu Beginn waren wir etwas skeptisch: Eine Hills Edition in den Niederlanden, an der Nordsee? Kann das wirklich steil werden? Die Anreise war sehr entspannt. Wir sind den Tag vorher in Haarlem angekommen und haben erstmal in der Nordsee angebadet. Nach knapp 15 Minuten Fahrt ging es über sehr schmale Straßen auf den Parkplatz. Von hieraus haben wir bereits den Fjord Drop, den Tree Hug und das Viking Rig gesehen. Sehr spektakulär. Der Parkplatz war knapp 800m vom Eventgelände entfernt. Beim Check In gab es eine recht lange Schlange. Leider war an den Zelten nicht vermerkt, welche Schlange für OCR Series, OCR Marathon, Iron Viking und normale Beast Läufer war. Wir haben uns direkt an die falsche Schlange angestellt. Der Marshall an der Ausgabe wirkte etwas verwirrt und wusste nicht genau, dass Elite Läufer die gelbe, Neulinge und andere OCR Teilnehmer eine blaue, Iron eine grüne und OCR Marathonis eine grüne Bib mit Nummer bekommen. Nachdem alles gepackt und geklärt war, ging es weiter zur Pit. Hier haben wir unser Gel, Riegel und Salztabletten, sowie Triebwerk deponiert.
Eventgelände
Das Gelände war recht kompakt, die Pit gut ersichtlich, direkt gegenüber der Duschen und hinter den Walhalla Steps. Ansonsten gab es Toiletten, aufgeteilt in Männlich und Weiblich, genau wie die Duschen. Die Umkleide ist in dem Zelt vor den Duschen, sehr praktisch. Eine Taschenabgabe gab es natürlich auch. Diese war wohl kostenlos. Wir können darüber aber leider nicht berichten, da wir unsere Sachen in der Pit gelagert haben. Die Pit ist mit Bierzelttischen ausgestattet und war nicht überfüllt. Alle Irons sind sehr liebevoll mit den Sachen der anderen Umgegangen, haben wenig Platz eingenommen und waren generell sehr hilfsbereit. Nach dem Finish geht es direkt zum Zelt mit der Medaillenvergabe, danach kommt direkt das Fotozelt mit 4 Fotografen und der Shirtausgabe. Die bib der OCR Series muss abgegeben werden, die normalen Iron Viking Bibs darfst du behalten.
Zuschauer
Dadurch, dass der Lauf in einem Park war, gab es an der gesamten Strecke Hindernisse. Die Zuschauer haben Rücksicht genommen, wenn sie die Strecke passiert haben. Es gab immer wieder motivierende Worte. Glauben wir zumindest, wir können kein Holländisch. Sie haben geklatscht und die Läufer angefeuert. Besonders krass war die Stimmung an den Wallhalla steps. Läufer und Zuschauer haben sich abgeklatsch, applaudiert und gefeiert. An den anspruchsvollen Hindernissen Ice Axe und der Salmon Ladder gab es immer einen dicken Applaus, wenn die Athleten fehlerfrei durch die Hindernisse gekommen sind. Sie haben auch mitgefiebert, wenn ein Athlet sich durchbeißen musste oder scheiterte. Die Stimmung war richtig klasse. Das war wahrscheinlich auch der stadtnahen Lage und dem guten Wetter zu verdanken.
Streckenverpflegung
Die Streckenverpflegung war wie gewohnt gut bei Strong Viking. Es gab immer ausreichend Becher. Zusätzlich konnten die Läufer selbst Wasser oder Elektrolyte zapfen, ohne einen neuen Becher zu nehmen. An jedem zweiten Getränkestand gab es Riegel oder Gummibärchen. Zusätzlich hat Red Bull an einem Stand seinen Energy Drink ausgeschenkt. Insgesamt gab es mit 6 Stationen mehr als genug. Auch die normalen Läufer mussten nirgends warten.
Location und Hindernisse
Die Strecke hat den einen Berg im Park mehr als effizient genutzt: Am Ende standen 1600 Höhenmeter auf der Uhr! Dabei hatte man aber nie das Gefühl immer im Kreis zu laufen. Auch der Wald und der Fluss haben die Strecke in Sparnwoude super aufgewertet. Unser persönliches Highlight: Im Park befindet sich eine Ski-Halle. Die Läufer mussten in die Halle, dort durch Schneetunnel kriechen, die halbe Schanze nach oben und wieder zurück. Ein kaltes, aber cooles Erlebnis. Danach war es draußen aufjedenfall warm. Unser Highlighthindernis: Fjord Drop. Zweimal durfte die Rutsche beim Iron benutzt werden. Was sollen wir sagen? Es war geil. Es macht super viel Spaß. Ansonsten wechselt Strong Viking die Hindernisse ständig durch, was uns sehr positiv auffällt. Es gab zum Beispiel kein Low Rig, dafür aber das Moving Pegboard. Der Berserker Crawl und Floating Dipwalk haben auch gefehlt. Dafür gab es aber neue Hindernisse: Tree hug, Järn Fynf, Viking Rig und Ice Axe! Tree Hug ist richtig cool: Du musst einen runden Stamm umarmen und auf die andere Seite schwingen! Das Viking Rig ist ähnlich wie das Low Rig, nur höher. Im Prinzip sind es verschiedene Griffe zum hangeln. Bei der Ice Axe bekommst du zwei Äxte, mit denen du dich über eine Stange hangeln musst. Hier ist Griffkraft gefragt! Järn Fynf hat fünf verschiedene bewegliche Hangeteile. Die neuen Hindernisse sind aufjedenfall gelungen. Auch die Carries waren wieder super am Berg platziert. Wie kann man unser verhasstes Kriechen noch schlimmer machen? Man platziert es bergauf! Auch die Aufwärtspassagen am Anfang aus rauen Felsbrocken, die beklettert werden mussten, fielen positiv auf. Red Bull hat sich für zwei bergauf Passagen was besonders cooles einfallen lassen: Die „Sprint Zone“. Hier wurde unten und oben Zeit genommen, die schnellsten Läufer konnten Freistarts für den Red Bull 400 gewinnen.
Kritik
Einige Kritikpunkte haben wir bei dem guten Event trotzdem: Die Mud Trenches waren so schlammig, dass einige Löcher gesperrt werden mussten.Einige Läufer kamen nicht mehr alleine aus dem Schlamm. Das Seil, welches parallel über den Fluss gespannt wurde, hing durch und wurde gesperrt. Und: Die Seile an der Quarter Pipe waren so unglaublich rutschig, dass die Läufer etliche Versuche gebraucht haben und ausgeschieden sind. Diese Punkte sind aber schwer zu vermeiden und fallen kaum ins Gewicht für uns.
Marshalls und Wartezeiten
Was richtig gut geklappt hat beim OCR Marathon? Anscheinend die Durchsage, dass Irons bitte Vorrang gewährt wird, weil sie um Preisgeld laufen und eine Cut Off schaffen müssen. Die Marshalls haben stets eine Seite an den Obstacles freigehalten und angefangen zu winken und zu schreien, wenn sie einen Iron in der Ferne erblickt haben. Alle Läufer hatten Verständnis dafür und haben zum Teil selbst „Iron is coming! Watch out, an Iron!“ gebrüllt, um Platz zu machen! Richtig klasse, Danke dafür an alle Läufer. Die Marshalls wirkten zum Teil motiviert, zum Teil eher weniger. Gegen Ende hin haben sie einigen Irons keine Penalties mehr gegeben. Ansonsten haben sie immer gut aufgepasst und stets mit Zuspruch motiviert, auch bei den Penalties.
Zusammenfassung
Der OCR Marathon war ein cooles Erlebnis, auch wenn das Ergebnis am Ende wahrscheinlich nicht so ist, wie erwartet. Aber auch hier heißt es: Fang an! Wir haben gemerkt, dass wir an den Hindernissen richtig gut sind und Plätze gut machen! Sogar die gefürchtete Salmon Ladder war kein Problem. Nur ein Hindernis haben wir gefailed. Unsere Schwäche: Das Laufen! Hier sollten wir das Training doch intensivieren, um Krämpfen vorzubeugen und die gewonnenen Plätze halten zu können.
Die Strecke und die Atmosphäre in Amsterdam ist jedem zu empfehlen! Eine abwechslungsreiche, anspruchsvolle Strecke wartet hier auf dich. Sehen wir uns nächstes Jahr?
Marshall’s von OCRi waren ausschließlich für die Serie und in dem Fall für die Läufer des OCR Marathon zuständig.
Wenn ein „normaler“ Iron meinte zu skippen ( wie viele aber nicht alle ) oder KEIN Penalty zu machen, war mir das egal…. Das ist Job der hochmotivierten Volunteers… Ironie aus 😉
Gruss
Ralf…
Marshall
Team Iron Trust
Sie haben aber auch die normalen Iron vorgelassen, oder? Oder lag das mehr daran, dass man die Irons und OCR Marathonies nicht so unterscheiden konnte? Generell ist klar, dass den Marschalls egal ist, ob die normalen Iron die Strafen machen oder nicht… Hier sollte jeder zu sich selbst ehrlich sein… auch wenn die Erfahrung zeigt, dass es viele leider einfach nicht sind.
Danke dir aufjedenfall für deinen Marshall-Einsatz und eure motivierenden Worte 🙂
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