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OCRWC: Weltmeisterschaft im OCR 2019

OCRWC 2019 in London

OCRWC 2019: Vom 11. bis 13 Oktober 2019 versammelten sich die erfolgreichsten OCR Athleten der Welt in London. Ähnlich wie auch schon bei der OCREC, erstreckte sich die Weltmeisterschaft über 3 Tage. An Tag 1 ging es auf den Shortcourse (3km), an Tag 2 auf den Standartcourse (15km) und an Tag 3 fand der sogenannte Team Relay statt (3 Athleten pro Team; Aufteilung in Kraft, Laufen und Technik).

Und auch bei der Weltmeisterschaft im OCR teilte sich das Feld in „Elite“ (Gruppe ohne Altersbeschränkung) und „Age Groups“ auf. Doch egal für was man sich entschieden hatte: Für alle galt es das heilige Armband sicher mit ins Ziel zu bekommen. Schafft man ein Hindernis auch nach mehreren Versuchen nicht, wurde man aus der Wertung genommen und musste sein Armband abgeben.

Das Wetter zeigte sich durchweg von seiner britischsten Seite, was für ordentlich Spannung und hier und dort für regelrechte Verzweiflung sorgte.

Anreise und Parken

Die OCR Weltmeisterschaft fand dieses Jahr in Kelvedon Hatch im Secret Nuclear Bunker statt. Das Gelände liegt nördlich von London und ist circa 35 Minuten Autofaht aus Ilford entfernt. Hier hatten wir unsere Unterkunft. Mit der U-Bahn sind wir hier knapp 30 Minuten nach London Zentrum gefahren, also ideale Lage für uns, da wir auch noch London besucht haben. Auf dem Privatgelände findet sonst das Nuclear Race statt. Es sind also unzählige Hindernisse dauerhaft vorgebaut, die zum Teil auch mit einbezogen wurden. Das Highlight der Anlage, wenn auch nicht komplett benutzt wurden: Eine 100 Meter Monkey Bar. Ein Traum!

Die Reise ging von Braunschweig aus mit dem Zug nach Bremen und von dort aus kostengünstig mit nur Handgepäck weiter nach London Stansted. Mit dem Stansted Express ging es zum Bahnhof Liverpool Street und von dort aus mit der U-Bahn ins Hotel. Am Donnerstag hat uns Gabriel Ostermeier mit einem Mietwagen abgeholt. Gabriel war zusammen mit Alex „The Beast“ und Mathias unterwegs. Gemeinsam haben wir unsere Startunterlagen für Freitag 3k und Samstag 15 abgeholt.
Für das Parken gab es vorab ein Wochenendticket für 10 Pfund. Ein Problem am Samstag war nur, dass es ab Freitag nachmittag durchgehend geregnet hat und die Wiese vollkommen aufgeweicht war. Somit mussten die Parkeinweiser einigen Autos aus dem Schlamm helfen. Auch hier kamen Erinnerungen an Atlanta hoch.

Eventgelände

Das Abholen der Startunterlagen war super entspannt und nur mit einem Ausweis möglich. Es gab je Strecke einen Briefumschlag mit Startnummer, Chips, Armband, Kabelbinder und Sicherheitsnadeln. Zusätzlich wurde, ähnlich wie in Atlanta beim World’s Toughest Mudder, das Finisher-Shirt vorab ausgeteilt. Die Ausgabe war in einem großen Zelt, wo auch die drei Highlighthindernisse, wie die Gibbons und Walkyrie zu finden waren. Zusätzlich gab es ein kleines Trainingsrig, wo sich Zuschauer und Athleten an dem neuen Hindernis Gibbons versuchen konnten. Auch die Siegerehrung fand im großen, beheizten Zelt statt.

Das Gelände an sich war größtenteils eben und auf einer Wiese. Allerdings gab es auch abwechslungsreiche Wälder mit einigen Höhenmetern. Insgesamt ein guter Mix in der Laufstrecke und komplett ohne Asphalt!
Das „Dorf“ mit Start- und Ziel, dem Zelt mit Highlighthindernissen und weiteren Multirigs war sehr groß. Leider auch hier: Am zweiten Tag war der Boden komplett versifft und matschig. Dennoch konnte man als Zuschauer viele Hindernisse mit wenig Laufstrecke erreichen.
Im gesamten Dorf sind Zelte der verschiedenen OCRAs, auch der von Deutschland.

Es gab einige Verpflegungsstände, den Start und das Ziel, viele Hindernisse, Duschen, Umkleiden, Gepäckabgabe und einen Shop von Nuclear Races, Dryrobe und OCRWC. Außerdem konnte die Medaille mit Platzierung und Zeit beprägt und Klamotten bestickt werden.

Die Location hatte auch einen See, der in die Strecke eingebunden wurde. So musste sowohl mit einer großen Rutsche reingerutscht werden, als auch an einer Schaukel oder Seilbahn in den See gesprungen werden.
Alles in Allem war die Location richtig gut, vorallem vielseitig, anspruchsvoll und ideal für OCR!

Kleines Highlight der Location: Es gab warme Duschen! Allerdings waren diese für Männer und Frauen gemixed.


Gestartet wurde am ersten Tag, den 3k Lauf, in Altersgruppen. Diese wurden aber in Wellen von ca. 12 Leuten einzeln im kleinen Abstand auf die Strecke geschickt. So kam es zu keiner Schlangenbildung an den Hindernissen. Am 15k Tag gab es für die einzelnen Altersgruppen einen Massenstart. Durch die lange Laufstrecke mit „einfachen“ Hindernissen zu Beginn gab es auch hier keine Staus, auch wenn wir in einer der letzten Startwellen waren, denn hier kamen die schweren Hindernisse alle am Schluss.

Zuschauer

Trotz des englischen Wetters am Samstag, am Standart Course Tag, war die Stimmung top und einige Zuschauer im Regen unterwegs. An allen Rigs standen unzählige Zuschauer und haben die Athleten bejubelt. Auch der ein oder andere Tipp von anderen Deutschen wurde ausgetauscht. Besonders im Zelt wurde mit den Athleten mitgefiebert und mitgelitten, wenn ein Hindernis wiederholt nicht geschafft wurde. Umso größer der Jubel, wenn es nach dem Xten Anlauf geklappt hat. Zur Siegerehrung an beiden Tagen war das Zelt voll.
Die Stimmung der Läufer und Zuschauer war insgesamt sehr gut. Es wurde sich, trotz Konkurrenzkampf, wo es nur ging geholfen. Auch wenn es nur Blicke waren.

Streckenverpflegung

Auf der gesamten Strecke gab es keine Verpflegung in Form von Essen. Beim 3k Race gab es kein Trinken, beim 15k Race waren einige Trinkstationen wie in amerikanischen Highschools aufgebaut. Nimm es uns nicht übel, dass wir im Fokus nicht mitgezählt haben. Dennoch waren die Stationen ausreichend und super umweltschonend, da kein Plastikmüll entstanden ist. Die Verpflegung für Zuschauer war üppig in der Auswahl und vom Preis vollkommen in Ordnung.

Location und Hindernisse

OCRWC London Schrägwand

Zur Location der OCRWC 2019 wurde bereits viel Berichtet. Zu den Hindernissen lässt sich sagen: Es war insgesamt leichter, als bei der EM 2019. Durch den Regen und Tonnen an Matsch war es aber mindestens gleichwertig. Selbst einfache Monkeybars wurden zu echten Herausforderungen!
Dennoch hat uns der Mix hier einfach besser gefallen: Nicht nur Rigs zum Klettern, sondern auch andere Obstacles, wie Carries und Co. waren ausgewogen auf der Strecke verteilt.
Das härteste Hindernis war eindeutig der Regen, die Kälte und der Matsch! Viele gute Läufer hatten Probleme mit dem tiefen Matsch zurechtzukommen. Andere hatten durch den Matsch und das Wasser starke Probleme an den Hindernissen. Sobald man ein Hindernis wiederholen musste, hatte man komplett durchnässt, mit Kälte und Wind zu kämpfen. Es fehlte einfach die Bewegung.

Deshalb: Nicht stehen bleiben. Die Kälte hat uns auch fast fehlerfrei durch die WM gebracht. Einige Hindernisse mussten zwar 2-5 mal gemacht werden, aber wir haben die Versuche direkt ohne Pause hintereinander absolviert.
Auf der 3k Strecke gab es 24 schwere Hindernisse, auf der 15k 76 Hindernisse. Alle Hindernisse vom 3k Kurs gab es auch im Standart Kurs. Allerdings kamen kaum schwerere Hindernisse dazu.

Von den Hindernisse gab es grob zusammen gefasst: Trenches und Schlammlöcher (ein Carry war durch 2 Trenches und kriechend unter 5 Netze durch), diverse Mauern, Seile, Monkeybars in allen Formen und Farben, technische Multirigs, Low-Rigs, Stairway to Heaven, Pipes, eine Rutsche, eine Seilbahn, eine Schaukel, Wasser, Balance, Weaver, Carries, Ketten Ziehen und einige Highlights:
-Skitches: Ein Hindernis wie Ice Axe. Hier hast du zwei Stäbe mit einem Haken oben. An den Stäben hängend musst du eine Stange langrutschen. Wichtig: Du musst zweimal umsetzen.
-Heads: Es gab Bouldergriffe in Form eines Totenschädels in unterschiedlichen Höhen und Stangen zu Beginn und Ende.
-Valkyrie: Eine Stairway to Heaven mit Ringen.
-Gibbons: Eine Art Hufeisen mit der Rundung nach oben aufgehängt. Unten war eine Plattform, in der ein Stab eingehackt werden muss. Mit zwei Stäben musst du dich durch aus- und Einhacken vorwärts hangeln.
-Snake Pit: Vertikale, ein horizontales und wieder vertikale Seile, die ohne den Boden zu berühren, bewältigt werden mussten.

Allgemein mussten alle Hindernisse geschafft werden, um an Ende in die Wertung aufgenommen zu werden. Hierfür hatte jeder Starter ein Armband. Schafft man ein Hindernis nicht, darf es so oft wiederholt werden, wie man möchte. Man darf sein Band abgeben, wenn man das Hindernis nicht schafft. Somit bist du aus der Wertung, darfst aber bis ins Ziel laufen und dir so deine Medaille abholen.
Ein Hindernis zählt in der Regel als geschafft, wenn die Glocke am Ende geläutet wird. Zur Kontrolle gab es entsprechend Marshalls.

Marshalls und Wartezeiten

Medaille OCRWC London 2019 Shortcourse 3k

Es gab pro Hindernis ca. 2 Marshalls, die auf die Regeleinhaltung geachtet haben. Uns sind keine Ungerechtigkeiten oder nicht durchgreifendes Verhalten aufgefallen. Einige Marshalls haben sogar Applaus gegeben und motivert.
Wartezeiten gab es zum Teil an Retry Lanes. Hier musst du hin, wenn du ein Hindernis nicht geschafft hast und erneut versuchen willst.

Kritik

Um ehrlich zu sein: Uns ist kaum Kritik aufgefallen. Die OCRWC war ein grundsätzlich top organisiertes, echt cooles Event! Mit Stolz können wir nun sagen: Wir sind der 20. Beste OCR Läufer der 18-24 Jährigen der Welt! Echt krass! Wer Kritikpunkte hat, gerne her damit.
Eventuell wäre anzusprechen, dass einige Hindernisse am 2. Tag nachgebessert wurden mit Schaumstoff. Vermutlich kam es zu einigen unschönen Zwischenfällen, die hätten von Beginn an vermieden werden können. Allerdings wissen wir es nicht.

Zusammenfassung

Das ist OCR! Ein perfekter Mix der Hindernistypen, eine schlammige und abwechslungsreiche Strecke, Schlamm, Regen, Wasser und Kälte wohin das Auge reicht. Auch wenn sich einige Läufer über das Wetter beklagt haben: Für uns macht das OCR aus! Es gibt keine Laborbedingungen. Für uns bedeutet es, bei Regen, Schnee oder auch Trockenheit und Hitze sich an alles anpassen zu müssen!

Willst du auch fit für die WM werden? Oder zumindest deinen ersten oder nächsten Hindernislauf meistern? Wir haben da was für dich! Sicher dir deinen kostenlosen Trainingsguide !

Die WM war ein echt krasses Erlebnis und zählt damit zu den Highlights unserer Karriere. Auf viele weitere krasse Erlebnisse.

See u in the Mud!

Für weitere Insights haben wir 2 ausführliche CrossCast Episoden zur OCRWC 2019 für dich aufgenommen:

Finish OCRWC 2019
Finish Gruppenfoto OCRWC London 2019

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